2023 malte ich drei großformatige Leinwandbilder mit jeweils einem geknüllten Papier als Inhalt.
Ich war einfach von der Idee begeistert zufällig geknülltes Papier, hyperrealistisch gemalt, in Szene zu setzen. Ehrlich gesagt war es eine der schwierigsten Aufgaben, die ich mir als Künstlerin
je gestellt habe. Dabei kam bei mir auch die Frage auf warum ich das machen muss und wo es mich hinführen könnte. Sehr bald kam ich dahinter, dass es eben diese Zufälligkeiten sind, die mich
reizen und dass diese Arbeiten mein Einstieg in die Abstraktion sein könnten. Denn nachdem ich nun seit längerem hyperrealistisch malte, wuchs in meinem Kopf immer mehr der tiefe Wunsch nach
malerischem Kontrollverlust und Zufälligkeiten. Dennoch sollten für mich, zumindest am Anfang, die abstrakten Arbeiten mit den realistisch gemalten Papierknüllungen in einer Beziehung
stehen.
Dem entsprechend entstanden zuerst kleine Graphitzeichnungen ABSTRACT DRAWINGS und danach Arbeiten mit Acryltinte auf Papier
ABSTRACT PAINTINGS.
Es war ein bewusstes Beiseitelegen von Genauigkeit und Konzept, ein Versuch die Kopflastigkeit zu überwinden. Aber vermutlich war es so, dass erst dieses bewusste Beiseitelegen, die Chance
erzeugte, Unterbewusstes nach oben kommen zu lassen. Anscheinend wollte ich während dem Akt des Tuns das Bild entdecken, die Metaebene meines Geistes arbeiten lassen.
Der zeichnerische bzw. malerische Prozess dauert dabei so lange, bis ich etwas erkenne. Das kann auch sehr schnell gehen.
In der PHOTOGRAPHIC ART ist es mir ein Anliegen die Dinge des Lebens in ihrer Einfachheit und Schönheit darzustellen, das ästhetisch
nüchterne, freie Sehen zu bewahren. Um Unikate zu erzeugen, wurden die kleineren Formate der Fotoserie mit bewussten Ritzungen versehen.
In 2023, I painted three large-format canvases, each with a crumpled paper as the content.
I was simply excited by the idea of staging randomly crumpled paper, painted in a hyper-realistic way. To be honest, it was one of the most difficult tasks I have ever set myself as an artist. It
also made me wonder why I had to do it and where it could take me. I soon realized that it was precisely these coincidences that appealed to me and that these works could be my entry into
abstraction. After I had been painting hyperrealistically for some time, the deep desire for a painterly loss of control and randomness grew more and more in my mind. Nevertheless, I wanted the
abstract works to have a relationship with the realistically painted crumpled paper, at least in the beginning.
Accordingly, I first created small graphite drawings ABSTRACT DRAWINGS and then works with acrylic ink on paper ABSTRACT PAINTINGS.
It was a conscious setting aside of precision and concept, an attempt to overcome the top-heaviness. But it was probably this conscious setting aside that created the opportunity to let the
subconscious come to the surface. Apparently I wanted to discover the picture during the act of doing, to let the meta-level of my mind work.
The drawing or painting process lasts until I recognize something. That can sometimes happen very quickly.
In the PHOTOGRAPHIC ART my interest is to present the objects of daily life in their simplicity and beauty, to preserve an
aesthetically down-to-earth, free vision.
To create a unique specimen, the smaller formats of the photo series were given intentional scratch marks.